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Angebotene Abschlussarbeitsthemen

Forschungsfeld "Unberechenbare Umwelt - Zum Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen" 

 

Die Häufigkeit und Dringlichkeit, mit der Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ oder „Zukunftsfähigkeit“ in gesellschaftlichen Debatten verwendet werden, markiert offenbar die Sehnsucht danach, über verlässliche Handlungsvorgaben und Richtlinien im Umgang mit natürlichen Ressourcen zu verfügen, die Umweltprobleme und -risiken verhindern bzw. reduzieren helfen. Wenn jedoch die Bewirtschaftung und Gestaltung natürlicher Ökosysteme stets von Risiken und Unsicherheiten geprägt ist, stellt sich die Frage, wie damit in konkreten Entscheidungszusammenhängen umgegangen wird.

Im Forschungsprojekt „Unberechenbare Umwelt – Zum Umgang mit Unsicherheit und Nicht-Wissen“ beschäftigen wir uns am Beispiel der Forstwirtschaft auf interdisziplinäre Weise mit der empirischen Frage, wie – v.a. mittels welcher Problemlösungstechniken - Organisationen vor dem Hintergrund von Klimawandelfolgen ihre „zukunftsfähige“ Handlungs- bzw. Entscheidungsfähigkeit sicherstellen.

In diesem Zusammenhang suchen wir Studierende (v.a. der Forst- und Umweltwissenschaften, Soziologie, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften oder wissenschaftlichen Politik), die daran interessiert sind, im Rahmen eines der folgenden Themenfeldern ihre Abschlussarbeit anzufertigen:

 

  • Verwaltungen im Umbruch: Welche Rolle spielt die Bewältigung des Klimawandels bei der Umstrukturierung
    von Forst- und Naturverwaltungen? Inwiefern werden bestehende Abläufe sowie Routinen infrage gestellt?
  • Managementtheorie und Unsicherheit: Wie wird das Problem des Nicht-Wissens und der Unsicherheit in
    verschiedenen Managementtheorien konzeptualisiert? Welche Implikationen ergeben sich jeweils daraus für
    die Gestaltung organisatorischer Strukturen, Prozesse und Strategien?
  • Darstellung und Kommunikation von Unsicherheit & Nichtwissen: Wie werden modellbezogenes und nicht im
    Modell berücksichtigtes Nicht-Wissen und Unsicherheiten in Entscheidungshilfen oder Handreichungen für
    Entscheidungsträger in der Praxis dargestellt bzw. kommuniziert?
  • Unsicherheit & individuelles Entscheidungshandeln: Wie gehen Entscheidungsträger mit Entscheidungshilfen
    und Handreichungen um und in welcher Weise beeinflussen die Darstellungen Wahrnehmungen und
    Entscheidungshandeln?
  • Wissenschaftsinterne Prozesse der Verarbeitung von Unsicherheit: Inwiefern wird Unsicherheit bei der
    Entwicklung und Anwendung von Modellen, Simulationen und Entscheidungs-unterstützungssystemen
    berücksichtigt?
  • Rolle von Interessensgruppen: Wie verarbeiten Interessensgruppen (beispielsweise Holzindustrie,
    Privatwaldbesitzer, Naturschutzorganisationen…) die mit der Klimawandelanpassung verbundene
    Unsicherheit?
  • Unsicherheitskulturen: Welche unterschiedlichen Umgangsweisen mit Unsicherheit, Risiko bzw. Komplexität
    lassen sich unterscheiden – und wodurch sind diese Unsicherheitskulturen charakterisiert? Bsp.
    Landwirtschaft vs. Forstwirtschaft; us-amerik. vs. mitteleuropäische Forstwirtschaft
  • Planungssysteme: In wieweit wird Unsicherheit im Rahmen forstlicher Planungssysteme/ -verfahren
    berücksichtigt?
  • Unsicherheitsstrategien: In wieweit berücksichtigen Strategien, die auf Begriffe wie „Resilienz-Erhöhung“,
    „Adaptives Management“ oder „klimaplastischer Waldbau“ zurückgreifen, Risiko bzw. Unsicherheit auf
    eine neue Weise? Welche Möglichkeiten, welche Grenzen, welche praktische Relevanz eröffnen sie?
     
Bei Interesse bitte Kontakt mit aufnehmen: unsicherheit@uni-freiburg.de.

Dr. Roderich v. Detten
 

 

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